Na, ja, das hört sich härter an als es ist. Wie im Kontakt mit Menschen, neigen wir oft dazu, die Schuld für Dinge, die nicht so funktionieren, beim jeweils anderen zu suchen. Ausdruck findet das häufig in „Du“-Botschaften.
DU hörst nicht, DU bist aggressiv, DU DU DU.
Die schlechte Nachricht: an unserem Gegenüber können wir wenig ändern und wenn, dann nur mit sehr viel Arbeit.
Die gute Nachricht: wir können uns ändern.
Schritt 1 besteht darin, unsere Verhaltensweisen in konkreten Situationen zu hinterfragen.
Konkret: ist Dein Hund aufgeregt, der Kontakt zwischen Euch stimmt nicht?
Dann schau mal auf Dich. Wie fühlst Du Dich gerade? Bist Du entspannt? Oder verfolgst Du gerade eigentlich verbissen ein Ziel? Bis Du ängstlich oder offen?
In der Kommunikation mit Deinem Hund übertragt sich Deine momentane Gefühllage und steuert die Situation.
Ein augenzwinkernder Leitsatz in der Kommunikation mit Hunden ist daher:
„Ich bin schuld!“
Das klingt hart, soll aber dazu dienen sich zu hinterfragen. Denn hinter dem Satz steckt auch die Frage: Wie bin ich gerade drauf? Was kann ich jetzt, in diesem Moment an meinem Verhalten ändern?
Probiert es mal und schreibt in die Kommentare ob sich was an dem Kontakt mit Eurem Hund ändert!
Beispiel aus dem Leben mit unserer Tierschutzhündin:
Sie ist kein Fan von Geschirr und Leine. So gar nicht.
Wenn ich es ihr anlegen würde, weil wir jetzt losmüssen, würde ich die Sache druckvoll angehen (MÜSSEN). Wir wollen, wir MÜSSEN, ja los.
Ich bin angespannt, genervt, habe Zeitdruck.
Stattdessen lege ich ihr das Geschirr, ganz entspannt schon sehr lange vor dem Rausgehen an. Einige Zeit später die Leine, die sich einfach im Haus hinter sich herzieht und die ihr egal ist. Irgendwann, wenn wir los MÜSSEN, streichele ich sie, nehme die Leine und es kann losgehen. Ich bin entspannt. Sie ist entspannt. Und daran bin ich schuld! 😉
In diesem Sinne, seid Schuld an Eurer eigenen Stressfreiheit.
Schreibe einen Kommentar